SPD Nordend II

SPD Nordend II

Gemeinsam - für das Nordend

Dies ist die Internetseite des SPD Ortsvereins Nordend II der SPD Frankfurt am Main. Wir bearbeiten im Stadtteil projektorientiert und partnerschaftlich mit weiteren Frankfurter SPD-Ortsvereinen folgende Themen:

  • Verkehr und Mobilitätswende in Frankfurt und den Quartieren
  • Wohnen und Stadtentwicklung
  • Bildung: Bildungsqualität, Familienvereinbarkeit in Zeiten von Corona
  • Hoch- und Stadtteil-Kultur in Frankfurt
  • Umwelt und ökologische Nachhaltigkeit
  • Arbeit und Wirtschaft: Zukunft der Arbeit und Digitalisierung

Unsere Zusammenarbeit ist geleitet von Kooperation, Projektorientierung, Inklusivität und Anti-Rassismus. Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit für ein sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Frankfurt haben, laden wir Sie herzlich ein, sich mit unserem Arbeitsprogramm vertraut zu machen. Zu den aktuellen Terminen unserer Sitzungen und unserer offenen Stammtische geht es hier.

Über das Kontaktformular können Sie uns Ihre Fragen stellen.

Nordendfest 2024: SPD-Stand und das Beteiligungskonzept

 

Die SPD Nordend war beim Nordendfest wieder mit einem Informationsstand und einem Beteiligungskonzept vertreten. Beides wurde jeweils sehr gut angenommen. 

Viele Besucherinnen und Besucher kamen an den Infostand um Give-Aways oder Flyer mitzunehmen. Die Pinnwände des Beteiligungskonzeptes haben sich im Laufe des Tages mit vielen Stichpunkten durch die Besucherinnen und Besucher gefüllt. Sowohl am Informationsstand als auch an den Pinnwänden des Beteiligungskonzeptes haben wir viele interessante Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern geführt. 

Zudem gab es die AnsprechBar: auf einem Flipchart wurde auf die prominenten Gäste verwiesen, die im Laufe des Tages das Nordendfest besucht haben und in der AnsprechBar für Gespräche und Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung standen.

 

Folgende Fragen wurden hier von den BesucherInnen wie folgt beantwortet:
 

Was ist gut im Nordend und sollte erhalten bleiben?

- miteinander statt gegeneinander           

Schönes Gastroangebot

- Menschvielfalt                

Offene Gesprächskultur

- Toleranz                 

`Safe-Space`

- Atmosphäre, Bewegungsfreiheit

Barkultur

- Freitage am Fridi

viel Grün

- Parks und saubere Grünanlagen 

Was fehlt im Nordend und sollte ausgebaut werden?

- mehr Kindergartenplätze                             - Bezahlbarer Wohnraum

- Hortplätze                                                    - Teil der Bergerstraße als Fußgängerzone

- Mehr Fahrradstellplätze                              - Fahrradweg Friedberger Platz

- Kulturtreffpunkte für alle (Kleinkunst).        - Mehr Fahrradstraßen

- Ost-West-Verbindung ÖPNV.                     - Ladeinfrastruktur E-Autos

- Weniger Autos / keine Autos                      - Tempolimit

- Jugendtreffs                                               - Entsiegelung von Plätzen und Begrünung

- Erzieherinnen und Erzieher                       - Nordend: Zone 30

- Fertigstellung der Brunnenbaustelle im Günthersburgpark

 

 

 

 

 

 

 

 
Künstliche Intelligenz ? – Die Arbeit von morgen gestalten“ Podiumsdiskussion im Massif Central am 24.05.2024

KI verändert die Arbeitswelt! Was können wir tun? 

Mit dieser zentralen Frage beschäftigte sich am Freitagabend (24.05.) im Massif Central eine hochkarätige Podiumsrunde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung, die von den SPD Ortsvereinen Nordend, Bornheim und Ostend, dem AK Wirtschaft und dem Unterbezirk Frankfurt organisiert wurde. 

Mit dieser Veranstaltung  wollte man auf die entscheidende Bedeutung der Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt aufmerksam machen und mit den Besucher:innen Wege diskutieren, wie die Teilhabe der Menschen an dieser Entwicklung aussehen könnte und sollte.

Moderatorin und Grimme Online Preisträgerin Michaela Böhm machte zu Beginn das Publikum auf den Ist-Zustand aufmerksam: „KI geht nicht mehr weg“.. „Aber fallen ganze Teile des Arbeitslebens weg – oder arbeitet der Mensch mit der Technik?“ fragte sie das kompetent besetzte Podium.

 

Prof. Dr. Christian Kellermann vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wies darauf hin, dass unsere einfachen Techniken im Beruf teilweise einfach zu ersetzen seien. Aber häufig überschätzten sich die Entwickler der Algorithmen. „Auch Algorithmen sind Fehler und störanfällig und haben die ganzen Probleme, wie jede andere Maschine auch“, sagte er. Er machte auf den Umstand aufmerksam, dass schon bei der Entwicklung der Robotisierung die Mittelklasse der Gesellschaft stark von Veränderungen und Veränderungen im Erwerbsleben betroffen worden sei. Durch KI seien jetzt auch im Dienstleistungssektor die Menschen mit einfacheren bis hin zu komplexeren Bürotätigkeiten betroffen. Er warnte deshalb vor zu viel Euphorie.

Karmela Holtgreve leitet den Zentralbereich Strategie und Innovation bei der Deutschen Bundesbank und ergänzte Kellermanns Aussagen: „Wir müssen verstehen, wie KI-Technologien Unternehmen eingesetzt werden. Wir müssen KI selbst verstehen und Anwendungserfahrungen damit sammeln“, bekräftigte Frau Holtgreve. „Wie gehen wir in finanzpolitische Entscheidungen? Wie verändert sich Markt?“, das sind ihrer Meinung nach die relevanten Fragen, wenn die Bundesbank ihrem Sorgeauftrag nachkommen solle. Auch ihr Arbeitsbereich erforsche deshalb die KI-Technologie. „Lernen wir am besten, indem wir die Technologien selbst anwenden“.

Andreas Fröhlich von der Software AG aus Darmstadt ist nicht nur euphorisch, was den Einsatz von KI angeht. Viele Ergebnisse von KI seien bisher “nur mittelmäßig”. KI könne komplexe Kontexte bisweilen nicht erkennen. Zwar produziere KI produziert funktionierende Codes für Programmierer, was beim “Brot und Buttergeschäft” helfe. Als Direktor für Informationssicherheit schlügen bei ihm jetzt aber vermehrt Probleme auf. Sprachnachrichten des CEOs seien aufgetaucht, “die absolut echt klingen” und mit denen die Finanzabteilung des Unternehmens aufgefordert werde, Überweisungen auf unbekannte Konten zu tätigen. Ein klarer Fall von Cyber-Betrug. “Den Unterschied dieser Fakes hätte niemand erkennen können”, sagt er warnend.

 

Armand Zorn, Mitglied des Bundestages und als solches Mitglied im Ausschuss für Digitales gibt anschließend eine politische Einschätzung ab: „Es liegt noch einiges an politischer Arbeit vor uns“. Er brachte in der Folge Beispiele in die Diskussion ein, wo KI zu begrenzen sei. Er führte Social Scoring Systeme wie in China an, die in der Europäischen Union nun zurecht verboten worden seien. Ferner forderte eine stärkere Mitbestimmung der Arbeitnehmerschaft beim Einsatz von KI in den Unternehmen. Wichtig sei insbesondere das Recht auf Erklärbarkeit. „KI ist unfassbar komplex geworden. In Teilen verstehe ich selbst ehrlich gesagt nicht, was das KI-System gerade für Arbeitsschritte gemacht hat“, äußerte der SPD-Politiker. Es brauche deshalb Transparenz darüber, „wo KI im Einsatz sei und was dabei mit welchen Daten gemacht werde“. „Die Menschheit dürfe sich nicht zu sehr auf Technologie verlassen. Wir müssen immer einen kritischen Abstand gegenüber Technologien haben“, warnte er. 

Dietmar Kuttner aus dem Gesamtbetriebsrat der Siemens AG ergriff anschließend das Wort. Er setzt sich für Weiterbildung und Sicherstellung betrieblicher Mitbestimmung bei der Frage ein, wo und wie KI eingesetzt wird. Die Algorithmen könnten mannigfache Auswirkungen auf die Belegschaft haben. Es gelte darum, dass die Kolleginnen und Kollegen Klarheit bekommen. So würden bei der Siemens AG heute schon rund 380 budgetierte Chat-GPT Anwendungen laufen. „Es gibt in den Betriebsräten nur wenige Experten, die überhaupt diese Komplexen Themen bearbeiten können. Und 91 Prozent der Betriebe haben keinen Betriebsrat“. 

Nach diesen Statements hatte die Besucher:innen der Veranstaltung die Möglichkeit, an ihren Tischen das Thema zu diskutieren und Leitfragen zu formulieren, die dann anschließend wieder in das Podium gespiegelt wurden. Von dieser Möglichkeit wurde reger Gebrauch gemacht und es wurde aus dem Publikum eine große Bandbreite von Themen angesprochen. Dadurch wurde die weitere Diskussion enorm bereichert.

Im Wesentlichen wurden folgende Fragen und Themen angesprochen:

  • Risiken und Chancen erkenn!
  • Haben wir als Gesellschaft verstanden, was in KI drin‘ steckt – und was könnte sich schnell ergeben, wenn die Gesellschaft gar nicht nachkommt?“
  • Große KI-Unternehmen würden „einfach machen und sich von der Politik gar nicht so viel reinreden lassen.
  • Müssen Arbeitnehmer selbst Risiken und Chancen erkennen?
  • Wer zeigt die Vor- und Nachteile für uns Arbeitnehmer auf?
  • Wie tief soll der Durchschnittsbürger KI durchdringen müssen?
  • Wer hat am Ende die Herrschaft über die Daten?
  • Ist nachhaltigeres Wirtschaften mit KI möglich, insbesondere mit Blick auf den erheblichen Energieverbrauch durch mehr KI-Anwendungen?
  • Auswirkungen der KI auf die Industrienationen?
  • Sind im Bereich der betrieblichen Mitbestimmung ausreichend Instrumente auf der Arbeitnehmerseite vorhanden?
  • Müssen wir KI gegen KI einsetzten, z.B. zum Erkennen von Fälschungen, fake news etc.
  • Was ist mit Menschen, die nach Einführung von KI aus dem „System“ fallen und auch nicht umgeschult werden können?
  • Die Politik muss verbindliche Rahmenbedingen festlegen und deren Durchsetzbarkeit sicherstellen!

Prof. Kellermann wies etwa auf eine neue Studie der Beratungsfirma McKinsey hin, nach der ein Viertel der Arbeitszeit eingespart werden könne. Arbeitszeit könne durch Technikeinsatz eingespart werden.

In der Bundesbank sind alle angewendeten Modelle nachvollziehbar, damit die MItarbeitenden in einzelne Vorgänge hineinblicken könnten, verdeutlichte Frau Holtgreve.

 

 Armand Zorn verwies auf den AI-Act der Europäischen Union, der die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger schützen solle und gleichzeitig Innovation und Technologie fördern. Dieser verpflichte zur Offenlegung der angewendeten KI-Systeme gegenüber den Anwendern und Kunden. Er empfahl auch, nicht auf reine Geschwindigkeit bei der Entwicklung von KI-Technologien zu setzen. In den Vereinigten Staaten würden zwar viele Innovationen geschaffen, aber auch unfassbar viele negative menschliche Folgen sagte er besorgt. „Wir wollen am Ende keine Plattformen die Menschen kaputt zurücklässt! Die Chance Europas liegt darin, KI made in Europe zu machen – unter Berücksichtigung sozialer, ethischer und ökologischer Faktoren“. 

 

Fazit: Eine der gesellschaftlichen Herausforderungen ist es, eine ausgewogene Balance zwischen den Chancen und Risiken der KI zu finden. Dies war das positive Fazit aus der lebhaften Diskussion.

 

Dieser Herausforderung wird sich auch die SPD stellen, durch geeignete politische Rahmenbedingungen, durch mehr Investitionen in Bildung in Schulen sowie auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Insbesondere bedarf es einer Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung.

Peter Bednarek, Arno Roth (Redaktion)

 
Traurige Nachricht

Am 13. Mai 2024 ist unser langjähriges Mitglied und Ehrenvorsitzender Josef Volk in Frankfurt am Main gestorben.

Josef wurde am 10. Februar 1939 in Hanau Steinheim geboren. Er lebte im Nordend und blieb zugleich seiner Heimatgemeinde gut verbunden.

Seit 56 Jahre war er Mitglied in unserer Partei. Über Jahrzehnte hat er der SPD in vielen Funktionen und Tätigkeiten gedient. Er hat sich in seiner ruhigen, freundlichen Art zielgerichtet und unterstützend engagiert. Viele Jahre war er Vorsitzender unseres Ortsvereins.

Die Älteren von uns erinnern sich gerne an die gemeinsamen (Fahrrad-) Ausflüge im Sommer nach Steinheim in Josefs Garten, die zu einem großen Familienfest wurden.

Wir haben ihn sehr geschätzt und werden ihn immer in guter Erinnerung behalten!

 

Für den Ortsverein

Alexandra Ortmann           Werner Bork           Hans Herzer    

                

“Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.”

Immanuel Kant

 
Gedenkgang zu Stolpersteinen auf der Berger Straße

Gedenkgang zu Stolpersteinen auf der Berger Straße

„Erinnerung ist lebensnotwendig – und immer konkret“. Mit den Worten des Auschwitz-Überlebenden Noach Flug haben Björn Steffen für die SPD Bornheim und Alexandra Ortmann für den SPD Nordend II am Samstag einen Gedenkgang eröffnet, der am 27.01., dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, stattfand. 

Beim Besuch von sechs Stolperstein-Standorten auf der Berger Straße standen dreizehnMenschen im Vordergrund, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland aus dem Nordend und Bornheim deportiert wurden. Um die achtzig Teilnehmer:innen machten sich zu den 13 Gedenksteinen auf, die vor den ehemaligen Wohnungen an die einstigen Bewohner:innenerinnern. Dreizehnmal wurde das individuelle Schicksal hinter den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten greifbar, das oft mit einem schleichenden Prozess der Entrechtung und Ausgrenzung begonnen hatte. Dreizehn Steine wurden geputzt und Kerzen und Blumen niedergelegt. 

 

Viele, die zufällig vorbeikamen blieben neugierig stehen und fragten nach, was hier passiert; viele, die teilnahmen, sagten, wie wichtig ihnen diese Form der Erinnerung gerade heute ist.

 

110.000 Stolpersteine sind mittlerweile in ganz Europa verlegt; damit bilden die Stolpersteine das größte dezentrale Erinnerungsmal der Welt. Die Frankfurter Stolpersteine koordiniert die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V., die Martin Dill beim Gedenkgang vorstellte.

 

Die SPD Ortsvereine Bornheim und Nordend II haben kürzlich gemeinsam die Putzpatenschaft für sechs bereits seit längerem verlegte Stolpersteine zwischen Merianplatzund Höhenstraße übernommen – darunter auch den Stolperstein zum Gedenken an Walter Kirchherr, der im Mai 1928 der sozialistischen Arbeiterjugend und der SPD beitrat und Vorsitzender der Ortsgruppe Frankfurt-Bornheim war. Sein Nachfolger als Vorsitzender des Ortsvereins Bornheim, Uli Labonté nahm am Rundgang teil und gedachte in persönlichen Worten seines Vorgängers, Walter Kirchherr. 

 

 
Erkundungsspaziergang zum Thema „Genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen“

Luxus liegt im Teilen 

 

Expertinnen gaben Einblicke zu genossenschaftlichem und gemeinschaftlichem Wohnen während eines
SPD-Erkundungsspaziergangs.

 

 

Frankfurt-Ostend. Hell, gut gelegen und vor allem bezahlbar: Wir alle haben unsere Vorstellungen von einer Traumwohnung. Aber wie sieht es eigentlich mit den Nachbarn aus? In Städten ist das oft vom Zufall abhängig – beim gemeinschaftlichen Wohnen allerdings beginnt Nachbarschaft schon vor dem Einzug. 

Über solche gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Wohnformen konnten sich Interessierte nun während eines Erkundungsspaziergangs im Frankfurter Ostend informieren. Organisiert wurde die Veranstaltung am 29. September 2023  von den Ortsvereinen der SPD Nordend, Ostend und Bornheim. Mehr als 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger haben sich beteiligt. Der Spaziergang führte von Häusern des gemeinschaftlichen Wohnens, neben der Naxoshalle, zu Neubauten der Wohnbaugenossenschaft Frankfurt am Main eG (WBG) in der Nähe der St. Nicolaikirche am Zoo.

„Im schönsten Raum des Hauses wohnt die Gemeinschaft und Luxus liegt im Teilen“, fasste Birgit Kasper die Idee hinter dem gemeinschaftlichen Wohnen zusammen. Sie war eine der Referentinnen des Spaziergangs und leitet sowohl das Netzwerk Frankfurt für Gemeinschaftliches Wohnen sowie die Landesberatungsstelle für Gemeinschaftliches Wohnen in Hessen. 

Birgit Kasper erklärte, dass Bewohner:innen ihren privaten Raum im gemeinschaftlichen Wohnen oft reduzieren, sich dafür aber Luxusorte durch ein Teilprinzip ermöglichen können. Beispielsweise stehen dann eine Dachterrasse mit Skylineblick, ein Gästezimmer, ein eigenes kleines Fitnessstudio oder eine Sauna für alle zur Verfügung. 

Aber auch geteilte Dienstleistungen und wechselseitige Unterstützungen sind möglich. Vom Car-Sharing bis zu „Kannst du mir mal was aus der Apotheke mitbringen?“: Es sind viele Formen des Zusammenlebens denkbar und werden realisiert.

Beispiele für gemeinschaftliches Wohnen sind Projekte auf dem Gelände des ehemaligen Naxos Schleifwerks im Ostend. Dort wurden bereits vor rund zehn Jahren insgesamt fünf Häuer mit unterschiedlichen Konzepten gebaut. Zum Beispiel ist eines dieser Genossenschaftshäuser auf familien- und kindgerechtes Wohnen ausgelegt. Neben den neun Wohneinheiten gibt es eine Kita, deren Raum abends und wochenends als Gemeinschaftsraum genutzt werden kann. Außerdem findet sich im Hinterhof genügend Platz für Bobbycars und es darf auch mal laut im Hausflur werden. Der Garten wird gemeinschaftlich gestaltet und genutzt. Zusätzlich sind dort bereits jetzt modulare Einheiten eingebaut, die es ermöglichen, im Alter den Wohnraum zu reduzieren oder bei Bedarf zu vergrößern.

Die Wohnbaugenossenschaft Frankfurt am Main eG hat als Frankfurter Traditionsgenossenschaft rund 700 Wohnungen. Sie engagiert sich auch im Bereich des gemeinschaftlichen Wohnens mit verschiedenen Projekten. Deren hauptamtliche Vorständin, Cora Lehnert, war eine weitere Referentin des Erkundungs-Spaziergangs. Sie wies darauf hin, dass die Genossenschaften jedoch derzeit einige neue Projektvorhaben pausieren lassen müssen. „Natürlich belasten uns die stark gestiegen Baukosten sehr. Was aber noch schwieriger ist, ist die Unberechenbarkeit der Zinsentwicklung.“ Daher wünscht sich Cora Lehnert unter anderem eine Senkung des Erbbauzinses sowie mehr Förderprogramme für gemeinschaftliches Wohnen. 

Nur so könnten weitere bezahlbare Projekte entstehen, wie beispielsweise in Kooperation mit eigenständigen Projektgruppen, mit der Kirche oder als Nachverdichtungs-projekt auf den eigenen Flächen der WBG. Diese Förderung sei wichtig, da genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen dauerhaft bezahlbaren Wohnraum schaffe und einen entscheidenden Standortvorteil darstellen, indem sie die Quartiere beleben und die Lebensqualität vor Ort erhöhen

Auch Stella Schulz-Nurtsch, SPD-Stadtverordnete, ist sich dessen bewusst. „In Frankfurt haben wir seit langem eine Wohnungskrise, die insbesondere von einem großen Defizit an bezahlbarem Wohnraum geprägt ist Um diese Misere zu lösen, benötigen wir den gewerblichen und den sozialen Wohnungsbau sowie eine starke Zivilgesellschaft, die sich in Genossenschaften organisiert. Die beiden letzteren haben bisher allerdings zu wenig Unterstützung erfahren. Daher brauchen wir neue Ansätze, um solche Wohnformen stärker fördern zu können“, betonte Stella Schulz-Nurtsch. Dass entsprechend des Baulandbeschlusses der Stadt Frankfurt nach der Entwicklung neuer Wohnbaulandflächen 30 Prozent für sozialen Wohnungsbau und zusätzliche 15 Prozent nach dem Konzeptverfahren für genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen vergeben werden sollen seien wichtige Schritte in die richtige Richtung. Diese Quote könnte noch erhöht werden. Birgit Kasper ergänzte zum Abschluss, dass der am Gemeinwohl orientierte Wohnungsbau einer besonderen Förderung bedarf.

Es konnten Beispiele einer gelungenen Praxis von genossenschaftlichem und gemeinschaftlichem Wohnen erkundet werden. Herausforderungen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Wohnungspolitik sind deutlich geworden. Vielen Dank allen Beteiligten für die gemeinsame Erkundung und die guten Gespräche!

Hans HerzerArno RothLouisa Wehlitz (Redaktion)

Hier ist eine ausführliche Schlussfolgerung zum Nachlesen.

 

Über die politische Arbeit der SPD im Nordend:

Unser Arbeitsprogramm für 2020/2021 und die Kommunalwahl im März 2021.

Frankfurter Koalitionsvertrag:

Zur Beschlussfassung.

Die SPD-Ortsvereine im Nordend

Eine Übersicht der SPD-Ortsvereine im Nordend und deren Einzugsgebiete findest du hier